Seitdem ist inzwischen mehr als ein Jahr vergangen, in dem die elektrische Energie rund doppelt so teuer geworden ist wie vorher. Mit einer Generatorleistung in der Spitze von 9,8 kW haben wir innerhalb eines Jahres ca. 10.500m kWh produziert. Da wir die natürlich nicht komplett benötigt haben, mussten wir den Überschuss leider zu einem Spottpreis an den Netzbetreiber verkaufen. Man könnte auch sagen: Fast verschenken. Heute bekommt man ca. sieben Cent pro Kilowattstunde muss aber etwa 0,40 € je Kilowattstunde für eingekauften Strom bezahlen. Das ist doch ein tolles Geschäft. Verhandelbar ist das nicht, der Gesetzgeber will das so. Noch Fragen wessen Interessen da vertreten werden?

Bedingt durch den wirklich sonnigen Sommer waren wir etwa von Mai bis Oktober fast immer in der Lage, uns durch den Ertrag autark zu machen. Das gilt auch für die Warmwasserversorgung durch die Solarthermie, die schon länger auf dem Dach ist. Die ist allerdings ein ganz anderes Thema. Entscheidend an der Sache ist der Batteriespeicher, der es hilft, „die Nacht zu überbrücken“. Hier wäre etwas mehr Kapazität nützlich, allerdings hätte das die Menge des bezogenen Stroms nicht deutlich gemindert, die Kosten aber deutlich gesteigert.

Einmal grob überschlagen: Etwa 5000 kWh haben wir nicht kaufen müssen, beim heutigen Preis von 0,40 €/kWh sind das 2000 € eingesparte Kosten. Stimmt natürlich nicht, denn der Strompreis hat sich erst innerhalb des Jahres so entwickelt. Bei rund 24.000€ Anlagenkosten, dauert es dann nur 12 Jahre, bis die Kosten wieder drin sind. Das ist natürlich nur eine grobe Schätzung, wir kennen die Verzinsung dieses Betrags und die Inflation nicht. Und nicht vergessen: 5.000 verkaufte Kilowattstunden bringen den sagenhaften Gewinn von rund 350 €. (Bei uns waren es 362 €.) Das muss aber versteuert werden…

Das ist schon wieder ein anderes Thema, und es gibt da zwei Möglichkeiten:

Man meldet die Sache als Gewerbe an. Der Vorteil: Die gesamten Anlagen kosten kann man abschreiben, allerdings über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Mehrwertsteuer erhält man vom Staat sofort zurück, hier wären das rund 4500 €. Dann muss man allerdings den ganzen erzeugten Strom versteuern. Und zwar auch den selbst verbrauchten Strom! Dabei wird der jeweils aktuelle Bezugspreis als Grundlage genommen, also ca. 40 Ct/kWh. Dazu kommt das, was man als Einspeisevergütung bekommt. Die Krönung dabei: Es ist natürlich auch Umsatzsteuer dafür zu entrichten. Das kostet nicht nur viel Geld, die Bürokratie erfordert auch sehr viel Arbeitseinsatz, ersparen wir uns hier die Details. 

Alternativ verzichtet man darauf, Unternehmer zu sein. Der verkaufte Strom ist auch dann zu versteuern, der Eigenverbrauch nicht. Abschreibungen gibt es nicht. Auch muss man keine Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) bezahlen. Aber man muss eine Umsatzsteuererklärung abgeben! Mal drastisch: Auf solchen Schwachsinn kann nur ein deutscher Bürokrat kommen!

Insgesamt gesehen ist der Solarstrom eine runde Sache. Eine ganze Branche arbeitet unter Volllast, das generiert reichlich Steuern, es wird viel Geld verdient. Nur nicht vom Besitzer der Solaranlage. Der muss dran glauben was man ihm erzählt. Und glauben kann der auch noch, dass er etwas für das Klima tut. Auch die Netzbetreiber bekommen ihren Anteil. Sie erhalten für einen Spottpreis Energie, die Sie dann zum sechsfachen Preis weiterverkaufen können.