Im OV habe ich von meiner Reparatur berichtet. Kurz darauf stand ein Semco Terzo-Analog der Clubstation vor mir auf dem Tisch. Ein Problemfall, jahrelang nicht mehr im Betrieb ge­wesen, er soll nie richtig funktioniert haben. Der wurde mir dann als Herausforderung über­lassen.

Das Gerät war völlig tot, der Netztrafo lieferte Wechselspannung am Ladekondensator war nichts mehr zu messen. Der Semco besteht aus vielen Baugruppen und Platinen, die konventi­onell miteinander verdrahtet sind. Die kann man einzeln ausbauen, muss aber meistens viele Lei­tungen ablöten. Auch wenn im Netz zahlreiche Schaltbildauszüge veröffentlicht sind, möchte ich hier sicherheitshalber auf eine Wiedergabe verzichten.[1] Im Semco des OV war der Brückengleichrichter defekt, das ist ein seltener Fehler.

In älteren Geräten sind die Kondensatoren dass Hauptproblem. Elektrolytkondensatoren ver­lieren oft ab einem Alter von zehn Jahren ihre Kapazität. Sie können sich auch bei starker thermischer Belastung aufblähen und dann sehr effektvoll platzen. Hier hatte im Netzteil nur ein Kondensator mit 10µF den größten Teil seiner Kapazität verloren.

Tückisch sind Tantal-Kondensatoren. Sie wurden oft wegen ihres geringen Reststroms ver­baut. Sie vertragen keine impulsartigen Ströme, wie sie beim Einschalten auftreten. Sie schla­gen dann durch und schließen die Versorgungsspannung kurz. Es ist sinnvoll, Tantalkonden­satoren bei einem Defekt durch konventionelle Elektrolytkondensatoren zu ersetzen. Das habe ich auch bei den  beiden Semcos getan.

Der Semco hat als PA einen vierstufigen Verstärker in konventioneller Bauweise, die letzten beiden Transistoren sitzen auf einem Aluwinkel, der an den Kühlkörper geschraubt ist. Auf der PA-Platine waren gleich zwei Widerstände verbrannt. Sie sind in der Zuführung der Ver­sor­gungsspannung der PA wohl als Strombegrenzung vor den Tantal-Kondensatoren gedacht. Zwei Kondensatoren waren durchgeschlagen. Die PA wurde ausgebaut, dazu musste der Alu­winkel run­ter.

PaundRelais 

PA und Antennenrelais