Kurzwelle, wer braucht so was noch?

Na jeder, der weite Verbindungen ohne Hilfe von Internet und Satelliten abwickeln möchte. Die Kurzwelle ist dafür das beste Mittel, auf UKW wäre das fast unmöglich.

So kam dann noch eine neue Kiste ins Haus. Kennzeichen: Wenig Knöpfe und Einsteller im Vergleich zu früheren Geräten, ein großes Display dort, wo früher Messwerke und Ziffernanzeigen waren. Das Gerät ist etwas kompakter als ältere Geräte, es hat kein eingebautes Netzteil und benötig 13,8V aus einem Netzteil oder Akku. Das Gewicht ist gewaltig, fast 10 kg kommen zusammen. 100 Watt liefert es maximal auf allen Bändern bis 50 MHz.

Interessant daran: Es hat die Voraussetzungen für die Benutzung digitaler Betriebsarten bereits an Bord. Per USB-Anschluss kommt es an einen Rechner, eine Netzwerkschnittstelle ist auch vorhanden. FT8 sollte da sofort gehen.

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Das ist nun der Neue.

Aber jetzt wurde es doch zu eng auf dem Stationstisch. Auch war inzwischen ein nahezu undurchdringlicher Drahtverhau hinter den Geräten entstanden. Die Leitungen entwickeln ein Eigenleben. Zunächst laufen sie ordentlich nebeneinander. Wenn man allerdings ein Kabel entfernen will, haben Sie auf geheimnisvolle Weise miteinander verknotet. Weil auch noch Material vorhanden war, wurde der Stationstisch um ein Regal erweitert, in dem nun ein Teil der Geräte untergebracht ist. Eine Multiplexplatte wurde erworben, zersägt und das Regal montiert. Großartigerweise passten dann die Regalträger nicht. Eine kleine Verzögerung, es wurden andere Arbeiten erledigt. Die Geräte wurden platziert und angeschlossen. Ein PC fand auch noch ein Platz und zwei Bildschirme.

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Gesamtansicht des Systems nach dem Umbau 

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Verschieden Generationen sind vereint.

FT8 wurde zunächst mit dem Notebook getestet. Auf dem Mac musste dazu das WSJT-X gepatcht werden. Es passte sonst nicht in die verappelte Welt. Der Gridtracker war kein Problem, der arbeitete sofort. Unter Windows (per Parallels) funktionierte WSJT-X ohne Probleme. Die Installation des Gridtrackers brachte reprodizierbar Parallels zum Absturz. Außerdem war das ständige Umschalten der Soundmodule doch etwas nervig.

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Ein eigener PC sollte deshalb her. Der war noch verfügbar. Ebenso zwei Bildschirme, die ins Obergeschoss kamen.

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Die Einrichtung von WSFJT-X war nun kein Problem, ebenso war es beim Gridtracker. Aber die Konfiguration wurde ein kleines Geduldsspiel. Die Cat-Steuerung stellte sich tot, obwohl der vom Hersteller empfohlene USB Treiber installiert war. Ehe man da etwas anderes installieren konnte, musste der alte Treiber erstmal raus. Er sträubte sich. Mit einem anderem Treiber von der Herstellerseite, eigentlich für ein anderes Gerät gedacht, ging es dann. Windos ist bei Silicon Labs CP210x offenbar immer sehr kritisch, das war schon von anderen Projekten bekannt.

Ein paar Probe-QSOs und ein paar FT8-Verbindungen weiter, war die Funkbereitschaft wieder vollständig hergestellt.

Nun brauchen wir nur noch gute Bedingungen!

 

Ein DX'er kommt zur Routineuntersuchung zu seinen altbekannten Hausarzt. Zuerst wird wie immer etwas Smalltalk auch über die Hobbys gehalten. Dann will der Artz überleiten und fragt:

"Hatten sie eigentlich schon einmal die Hämorriden bekommen?"
Nach grübelnder Überlegung die Antwort des DX'ers:

"Also gearbeitet habe ich die ganz bestimmt schon, aber die Himmelhunde schicken einfach keine QSL"

(Die eigenwillige Schreibweise des "achterlichen" Problems bitte übersehen)