Grundsatzfragen

Wir müssen ein SSB Signal auf einer der Frequenzen im 13 cm-Band Richtung Satellit ausstrahlen. Je nach Antenne sind dabei zwischen 0,5 und 10 W Leistung erforderlich.
Zurück erhalten wir unsere Aussendung auf der entsprechenden Frequenz im 3 cm Band. Der Fernsehempfangs-LNB setzt dieses Signal auf ca. 739 MHz um. Der einfachste Weg dort etwas zu empfangen, ist ein SDR- Empfänger, den man mit einem normalen RTL-Stick bekommt. Sie wurden für den Fernsehempfang mit Notebooks konstruiert, aber sie sind mit geeigneter Software auch in anderen Frequenzbereichen geeignet. Eines der vielen Programme, die das leisten, ist das SDR-Uno. Man kann es grundsätzlich frei verwenden.
Einen guten RTL-Stick erhält man für ca. 25 €, jede normale Satellitenanlage reicht grundsätzlich aus, wenn sie auf QO 100 ausgerichtet ist! Der uns interessierende QO 100 steht 25,9° östlich der Nord-Süd-Richtung über dem Äquator, etwa dort, wo der zweite Astra-Satellit ist. Das ist 6,7° östlich vom Astra-Satellit, auf den die meisten Satellitenanlagen ausgerichtet sind. Der einfachste Weg zum Empfang führt über eine weitere Schüssel.

QO 100 Empfang in der Praxis

Dass Oscar 100 leicht empfangbar ist, wurde dazu schon beschrieben. Der Teufel steckt aber im Detail Deshalb soll der Aufbau eines stabilen Empfangszweigs mit einfachen Mitteln beschrieben werden.

Neben einem Satellitenspiegel benötigt man einen LNB. Der LNB sollte modifiziert werden. Im gekauften LNB wird heute LNB meist ein 25 MHz-Quarz verwendet. Ein Oszillator schwingt mit 9750 MHz, seine Ausgangssignal wird durch 390 geteilt mit der Quarzfrequenz, verglichen, eine PLL-Schaltung synchronisiert den Oszillator. Die 9,75 GHz sind das Oszillatorsignal für den ersten Mischer im LNB. Die Differenzfrequenz erhält im Normalfall der Satellitenempfänger. Auch bei konstanter Temperatur läuft der Quarz nach dem Einschalten ein wenig weg., durch den Faktor 390 bedeutet das für das Oszillatorsignal am Mischer schon einige Kilohertz. Das ist schlecht für SSB, das Signal ist dann nur mit Nachstimmen aufzunehmen.

Man benötigt ein stabileres Signal. Das kann ein 25 MHz OCXO liefern, der aber rar und teuer ist. Der passt aber nicht mehr in den LNB, also wird er ausgelagert. Der LNB wird umgebaut.

Auswahl des LNB

Typen, die sich vor einem Jahr als geeignet erwiesen, sind meistens nicht mehr lieferbar, ein Resultat der schnellen technischen Entwicklung. Derzeit hat sich z.B der OPTICUM LTP 04H bewährt und ist günstig verfügbar [1]. Es ist ein Twin-LNB, eine der F-Buchsen soll das umgesetzte Signal nach außen führen, die andere das externe Oszillatorsignal zuführen. Es gibt diesen LNB zwar mit verschiedenen Leiterplatten, alle in diesem Jahr gekauften Exemplare waren aber identisch. Der Haken bei der Sache: Wir müssen uns mit winzigen Bauteilen befassen.