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Oskar der Dritte. (Eine langweilige Sinuskurve kann jeder!)

Ein Oszilloskop zeigt den Verlauf von Wechselspannungen an. Schwierig wird es nur, wenn die Frequenzen sehr hoch, die Signale sehr schnell sind, oder einmalig sind. Ein ganz einfaches Beispiel ist eine Fernbedienung eines Fernsehgerätes. Nur wenn man eine Taste drückt, wird für etwa 0,025 s etwas ausgesendet. Wenn man solche Datentelegramme sehen will, muss man sie aufzeichnen und anschließend analysieren. Beides zusammen macht ein DSO.

Wobei dieses DSO auch Signalfolgen analysieren kann, die sich in 0,000 000 01 s abspielen.  Übrigens kann es solche Signalfolgen auf 2 Ausgänge beliebig oft wiederholen und dauerhaft speichern. Ferner kann es genormte Datentelegramme entschlüsseln und im Klartext darstellen. Ein Morsecode ist da direkt langweilig! Was früher jenseits von 15 kg lag und monströse Abmessungen hatte ud mit mehr als 20.000 € zu bezahlen war, ist heute nur noch knapp 1 kg schwer und fast winzig und ab 1500 € zu haben. Oskar III ist eines der wichtigsten meiner Messgeräte.

Oskar III hat aber auch ein Problem. Wenn man nur 5 cm freien Draht an den Eingang anschließt, (was beim normalen Messen oft vorkommt,) sieht man ein hochfrequentes Signal.Die Ursache ist ein Sendemast in einigen km Abstand, der den Deutschlandfunk abstrahlt. Fast unglaublich, aber auch schwache Signale mit mehr als 100 MHz werden angezeigt. Fast jedes unserer Amateurfunksignale kann er in Echtzeit auflösen! 

Weshalb heißt der Oskar der Dritte? Ganz einfach, er hatte zwei Vorgänger, die aber auch noch ihren Dienst tun. Da ist ein Gerät, das ich so um 1975 gekauft habe. Das hatte eine echte Bildröhre und man konnte ´damit Fehler in Gerätne finden, die ohne Oskar nie aufzuspüren gewesen wären. Das war damals bei den sich verbreitendenden Farbfernsehgeräten der Fall. Und damals baute man seine HIFI-Anlagen selbst. Obwohl man das Ergebnis mehr mit den Ohren als den Augen begutachten sollte, kann viele Dinge nur mit einem Oskar untersuchen. Nicht zu vergessen die Tonbandgeräte, die von uns dauerhaft gequält wurden, sie mussten justiert werden. Das ging eigentlich nur mit einem Oszilloskop.

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Oskar I und Oskar 2 in der Werkstatt

Manche elektrischen Dinge spielen sich nur gelegentlich ab und sind dann sehr auch noch sehr kurz. Z.B. Fehler in einer Spannungsversorgung, die die Spannung ab und zu für eine kleine Weile abfallen lassen. Mit einem Normalen Messgerät kann man so etwas nicht feststellen. Allerdings kann man ein Speicheroszilloskop so einstellen, dass es genau in einer solchen Situation auslöst und sich das Geschehen merkt. So habe ich ein gebrauchtes Gerät erworben, das neu so viel wie ein ganz edles Auto gekostet hatte. Das hätte ich neu nie bezahlen können. Nötig wurde so etwas, als ich Signale von Fernthermometern überprüfen musste, die nur alle paar Sekunden „senden“ und deren Signale nur wenige Millisekunden lang sind. Oskar zwei ist ziemlich groß und schwer, er braucht für den Start fast eine Minute und ist durch seinen dicken Kühlerlüfter kaum zu überhören. Er kann fast alles dass, was auch Oskar der Dritte kann. Außerdem haben Oldtimer einen gewissen Reiz!

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Oskar der Zweite im Einsatz. Er kann schon zahlreicche Untersuchungen und Messungen ausführen und sie auf ddem Bildschirm anzeigen.


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